Paul Cézanne
Das Malen mit wasserlöslichen Farben gehört zu den ältesten Maltechniken überhaupt. Aquarelle sind Bilder des Flüchtigen, des Unmittelbaren, die Motive oft magische Momente, die man nur mit einem Gespür für Nuancen entdeckt. Aquarellieren heißt unterwegs sein im Licht, jeder Pinselstrich muss sitzen, man muss mit großem Tempo arbeiten, um zwischen Nässe und Trocknen die richtigen Momente zu erwischen. Korrekturen sind ausgeschlossen. Aquarellmaler haben daher eigentlich nie ausgelernt, sondern stehen immer an einem Neuanfang. Und jeder Neuanfang bedeutet Neuorientierung.
William Turner, einer der bedeutendsten Künstler der Kunstgeschichte, dient mir als Orientierung. Er hat das Aquarell als eigenständiges künstlerisches Sujet etabliert und zu einer bis dato nicht erreichten Meisterschaft geführt. Trotzdem hat es in der heutigen Kunstszene einen geringen Stellenwert. In meinem künstlerischen Schaffen genießt das Aquarell jedoch eine besondere Stellung. Mit bewusst gesetzten Lasuren und Transparenz fange ich die vorgefundene Realität so ein, dass Wahrnehmung und Wirkungen nicht einfach abgebildet werden, sondern Spielraum für Interpretation und Emotion entstehen.