Event | Großartiges Konzert mit Christi Claas

Wenn leise Bilder laut werden – und harte Töne weich

Ein musikalisches Erweckungserlebnis erster Güte erlebten 170 Besucher beim Konzerts des Cristin Claas Trios in der Kruppschen Halle von Bendorf. Trotz einer beeindruckend langen Vita von neun CD-Veröffentlichungen, an die 1000 Konzerte in Deutschland und verschiedenen Ländern Europas und außergewöhnlichen Großprojekte mit Chören und Orchestern gastierte die Band noch nie in der Region Koblenz. Für mich ein Herzenswunsch, das Trio einmal in meiner Heimat zu präsentieren.

Zusammen mit dem Gitarristen Stephan Bormann aus Dresden und dem Pianisten Christoph Reuter aus Berlin entfaltetet Cristin Claas einen magische Abend voll intimer und zarter Musik, der das Publikum berührte, begeisterte und in seinen Bann zog. Vom ersten Moment an staunte es mit offenem Mund über diese Klangwelten, eine fein gewobene Mischung aus Jazz-, Pop- und Singer-Songwriter-Elementen auf höchstem Niveau. Die Songs von Cristin Claas sind zauberhafte musikalische Kleinode, die sich dem breiten Mainstream immer entzogen haben. Dazu passt die engelsgleiche, wandlungsfähige, ausdrucksstarke Stimme, mit der sie innig Geschichten über Begegnungen, Momentaufnahmen und den Mut zum ehrlichen Hinsehen verbindet „Songpoesie“ nennt es die Band selbst.

Neben den deutschen und englischen Texten gibt es Stücke in Fantasiesprachen und auf dem aktuellen Album präsentiert das Trio Volkslieder und poetische Texte fern der üblichen Klischees wie die zauberhafte Neuvertonung des Gedichtes "Heidenröslein" von J.W. von Goethe. Hier muss sich Cristin Claas vor ihrem Kollegen Franz Schubert, der sich der Sache schon einmal vor 192 Jahren angenommen hat, wahrlich nicht verstecken. Auch das bekannte Volkslieder „Die Gedanken sind frei“ konnte man förmlich einatmen, so wunderbar war der Rhythmus, der der Sprache innewohnt, eingefangen.

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